Forschungsprojekt der HAM setzt sich für Inklusion im Familiensport ein

Inklusion wird seit Jahren in der Gesellschaft angestrebt und ist zwar jedem ein Begriff, doch werden Gruppen mit Beeinträchtigung und Behinderung weiterhin in ihrem Leben behindert. Jetzt nimmt sich eine Forschungsgruppe der Hochschule für angewandtes Management (HAM) dem Thema näher an. In ihrem Fokus stehen Familien mit behinderten bzw. beeinträchtigten Kindern.

Bei dem Forschungsprojekt geht es konkret darum, diesen Familien im, um und durch Sport zu unterstützen und sich erfolgreich in eine Familiensport- oder Familienturngruppe in einem Sportverein zu integrieren. Die fünfköpfige Forschungsgruppe möchte ein Netzwerk an Kooperationen mit bayerischen Sportverbänden und mit Familienorganisationen knüpfen, die dann zu eigenständigen Sportgruppen werden. Das Projekt läuft für zwei Jahre und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

Als externer Berater und Initiator des Projektes steht Prof. em. Dr. Peter Kapustin dem Team zur Seite. Er sammelte jahrzehntelang Erfahrungen an der Universität Würzburg mit inklusiven Familiensport-Aktivitäten, z.B. gründete und leitete er den Familiensportclub Lebenshilfe Würzburg e. V. 1985. Prof. Kapustin evaluierte die Rückmeldungen von 80 teilnehmenden Familien zu ihren Erlebnissen und Erfahrungen rund um den bedürfnisorientieren Familiensport und erhielt ausschließlich positive Rückmeldungen, wie sehr diese Sportgruppen nicht nur den beeinträchtigten Kindern half, sondern der gesamten Familie.

Denn wo liegt das Problem? Es gibt bereits Sportwettkämpfe für Menschen mit Behinderungen oder auch Sportgruppen. Doch dabei bleiben diese unter sich. Es gibt wenig bis kein Angebot für Familien mit Kindern mit und ohne Behinderung. Die Geschwister können meist nicht zusammen mit ihrem Bruder oder ihrer Schwester mit der Einschränkung in einer Sportgruppe sein und gemeinsam Sport erleben.

Sport in der Gemeinschaft fördert auf unterschiedliche Arten: Neben dem Faktor Spaß und Gesundheit, erhalten die beeinträchtigten Kinder das Gefühl dazu zu gehören und zudem dürfen sie gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern zusammen Sport betreiben. Dies fördert das gegenseitige Verständnis des Anderen und die Familienmitglieder lernen einen besseren Zugang zueinander. Darüber hinaus finden sich Familien zusammen, die mit den gleichen Problemen und Hürden zu kämpfen haben. Somit können diese Sportgruppen neben dem Angebot zu sportlichen Aktivitäten auch therapeutische Wirkung haben.

In diesen zwei Jahren der Forschungsförderung strebt das Projektteam an, durch Kooperationen mit Sportverbänden Familiensportgruppen zu gründen. Diesen soll ein ausgebildeter Sportgruppenleiter zugeteilt werden. In diesem Zuge müssen Familien auf eine Gruppe in ihrer Nähe aufmerksam gemacht werden und vom Konzept überzeugt werden. Den Erfolg, den sich die Forschergruppe erhofft, ist, dass sie nur der Anfang sind. Sie streben an, dass die neugegründeten Sportgruppen Selbstläufer werden und auch nach dem Projekt weiterbestehen.

Die aktuellsten Forschungsfortschritte und weitere Infos finden Sie auf der Website des Projektes.